Jaroslav Šedivý

tschechischer Historiker und Diplomat; Außenminister 1997-1998; ab 1957 Mitarbeiter am Prager Institut für Internationale Angelegenheiten und Wirtschaft; 1968 auf der Seite des "Prager Frühlings", anschließend entlassen und zu Gefängnis verurteilt; Unterzeichner der "Charta 77"; nach 1990 Botschafter in Frankreich, Belgien, bei der NATO und von 1999 bis 2002 in der Schweiz

* 12. November 1929 Prag

† 28. Januar 2023

Herkunft

Jaroslav Šedivý wurde 1929 in Prag geboren.

Ausbildung

Nach Besuch der Schulen studierte Š bis 1952 Geschichte und Slawistik an der Prager Karlsuniversität und promovierte später - 1962 - zum Dr. phil. Anschließend an das Studium leistete er Wehrdienst.

Wirken

Ab 1957 arbeitete Š als Wissenschaftler am Prager Institut für Internationale Angelegenheiten und Wirtschaft. Er gehörte als KP-Mitglied zu jenen jungen Wissenschaftlern, die aus der Enge des kommunistischen Regimes heraus wollten, sich um Demokratisierung des gesellschaftlichen Lebens bemühten und Kontakte zum Westen suchten. Š. war Mitbegründer der Zeitschrift "Internationale Politik". Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag auf der Geschichte der tschechoslowakischen Außenpolitik. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er 1969 unter dem Titel: "Politik und Internationale Beziehungen". Das Buch beschäftigt sich vor allem mit dem Wiener Kongress von 1815.

Längst kritisch eingestellt, stellte ...